Übersicht Über den Ort Der Masaryk—Bahnhof ist der älteste Eisenbahnhof in Prag — der erste Zug fuhr hier bereits im Jahr 1845 ein. Auch wenn die Innenbereiche laufend modernisiert und den Bedürfnissen der Reisenden angepasst werden, ist die wunderbare Empirearchitektur mit Elementen der Neorenaissance in fast unveränderter Form bis heute erhalten geblieben. Der Bahnhof spielt nach wie vor eine bedeutende Rolle im vorstädtischen, regionalen und interregionalen Eisenbahnverkehr. Mehr zum Ort Quelle: www.cd.cz; Prague City Tourism Der Bahnhof befindet sich im Zentrum Prags nicht weit vom Platz/náměstí Republiky. Vor dem Gebäude befindet sich die Straßenbahnstation “Masarykovo nádraží” (Straßenbahnen Nr.: 3, 6, 14, 15, 24, 26), Metrolinie B – Station náměstí Republiky (ca. 3 Minuten zu Fuß) und Metrolinie C Hlavní nádraží (10 min zu Fuß). Dienstleistungen in der Station: Nationale und internationale Kassenschalter Barrierefreies WC, Duschen Restaurant, Erfrischungen, Schnellimbiss Bankomat Taxistand Gepäckaufbewahrung, Fahrradaufbewahrung Weitere Geschäfte und Dienstleistungen Informationen zu Zugverbindungen und Dienstleistungen der Tschechischen Bahnen (rund um die Uhr in Betrieb) Tel.: 221 111 122 Fahrplansuche der Tschechischen Bahnen Der Masaryk-Salon ist der Öffentlichkeit nur an ausgewählten Terminen zugänglich. Geschichte Der Masaryk-Bahnhof ist der älteste Bahnhof in Prag und der einzige Kopfbahnhof für den Personenverkehr. Zur Zeit seiner Errichtung gehörte es zu den größten Bahnhöfen Europas. Der Standort des Bahnhofs und des Gleisfeldes wurde 1842 vom tschechischen Eisenbahn-Ingenieur Jan Perner entworfen. Die architektonische Gestaltung der Bahnhofsgebäude erfolgte in Rekordzeit innerhalb weniger Monate durch Ingenieur Jan Nevole, während die spätere verbindende Erweiterung unter der Leitung des Architekten Antonín Jüngling realisiert wurde. Der Betrieb wurde feierlich am 20. August 1845 aufgenommen. Ursprünglich war die Bahnstrecke als Verbindung nach Olmütz konzipiert, doch schon nach wenigen Jahren war klar, dass das Projekt ausgebaut würde. Ab den 1850er-Jahren konnten die Prager per Zug bis nach Dresden reisen. Der Bahnhof lag in unmittelbarer Nähe der Stadtmauern, in die sechs Durchgänge für die Gleise geschlagen werden mussten. Diese Tore wurden nachts aus Sicherheitsgründen verschlossen und erst 1874 abgerissen. Architektur und Entwicklung Das zweistöckige Empfangsgebäude von Antonín Jüngling ist zur Havlíčkova-Straße hin ausgerichtet. Der ursprüngliche Arkadenflügel, der das Empfangsgebäude mit dem einstöckigen Restaurantpavillon an der Straßenecke verband, wurde bei einem späteren Ausbau abgerissen. Der Pavillon wurde um zwei Stockwerke erhöht und durch einen Korridor mit dem Abfahrtsgebäude verbunden. Gleichzeitig fügte man zwischen den bestehenden Gebäuden eine hohe verglaste Halle hinzu, die von schlanken Gusseisensäulen getragen wird und einen Teil der Gleisanlagen überdacht. Das Abfahrtsgebäude, entworfen von Jan Nevole, ist zur Hybernská-Straße hin ausgerichtet. Der zweigeschossige Bau mit zwei quadratischen Türmchen und einer Turmuhr diente ursprünglich als Haupteingang. Von hier aus gelangte man direkt in den Bereich der Fahrkartenschalter. Das Gebäude bewahrt eine historische Besonderheit: den Masaryk-Salon (ursprünglich “Kaisersalon”), der mit einer neorenaissance Kassettendecke und einem prunkvoll geschnitzten Kamin ausgestattet ist. Auf dem Kamin steht eine Büste von Jan Perner, gegenüber befindet sich eine Statue von T. G. Masaryk, gefertigt von Jan Štursa. Der Salon besitzt einen separaten Zugang zum ersten Bahnsteig, von dem aus der Präsident der neuen Republik mit seinem Salonwagen zu seinen Reisen aufbrach. Namensänderungen des Masaryk-Bahnhofs: 1845–1862: Prag 1862–1919: Prag Staatsbahnhof 1919–1940: Prag Masaryk-Bahnhof 1940–1945: Prag Hybernerbahnhof (Prag Hibernerbahnhof) 1945–1952: Prag Masaryk-Bahnhof 1953–1990: Prag Mitte seit März 1990: Prag Masaryk-Bahnhof