Übersicht Über den Ort Nachdem die funktionalistischen Gebäude des Güterbahnhofs Žižkov im April 2013 zum Kulturdenkmal erklärt wurden, soll aus den verfallenen Räumlichkeiten ein neues kulturelles Multifunktionszentrum entstehen. Es handelt sich um das größte erhaltene funktionalistische Industriegebäude in Prag mit einer Gesamtfläche von 35 Hektar. Quelle: Úřad Praha 3 Geschichte Das Güterbahnhof Praha-Žižkov befindet sich auf einem Areal zwischen den Straßen Jana Želivského (hier endet überraschend die Achse der breiten Olšanská-Straße), Malešická und U Nákladového nádraží. Das funktionalistische Bauwerk ist das Werk der Architekten Karel Caivas und Vladimír Weiss, die in Zusammenarbeit mit dem Eisenbahningenieur Miroslav Chlumský arbeiteten. Der Bau des Bahnhofs wurde 1937 abgeschlossen (geplant im Jahr 1927 und sukzessive in den Jahren 1931–1937 errichtet). Der Bahnhof diente dem Umladen von Waren, vor allem Lebensmitteln, von Zügen auf Lastkraftwagen – dafür waren auch die großen Kühlräume essenziell. Obwohl der Hauptbetrieb im Jahr 2002 eingestellt wurde, wird das Gelände weiterhin als (unter anderem) Großhandelslager und Umschlagplatz genutzt. Das Hauptgebäude mit seinem Stahlbetonskelett, das an Drehorte amerikanischer Filme der achtziger Jahre erinnert, besitzt zwei vierflügelige Seiten mit zwei Stockwerken und zwei Kellergeschossen. Entlang des Erdgeschosses verlaufen überdachte Rampen – auf der Innenseite für Züge, auf der Außenseite für Lastkraftwagen. Diese Rampen sind unter anderem im Film Wanted mit Angelina Jolie in der Hauptrolle (2008) zu sehen. Die Stahlbrücken über den Gleisanlagen erzeugen eine einzigartige industrielle Atmosphäre. Im Jahr 2013 wurden die wichtigsten funktionalistischen Gebäude als Kulturdenkmal erklärt, was die Pläne für einen Umbau zu einem Wohn- und Bürokomplex für mindestens 15.000 Menschen erheblich beeinflusste. Im Rahmen der geplanten Neugestaltung wird voraussichtlich eine Verlängerung der Straßenbahnlinie von der Olšanská-Straße entlang des linken Flügels des Gebäudes realisiert und diese an die ehemalige Eisenbahntrasse angeschlossen, die in die östlichen Vororte von Prag führt.